Wenn die Feuerwehr zum Zug kommt

Die Freiwillige Feuerwehr Solms übt aufwendiges Zugunglücksszenario auf der Grube Fortuna

(Solms, den 02.10.20) Mit reichlicher Unterstützung des Feld- und Grubenbahnmuseums Fortuna, wurde in aufwendiger Vorbereitung eine Übung für die gesamte Feuerwehr Solms inklusive der Rettungshundestaffel ausgearbeitet. Schwerpunktthema war der Einsatz in Gleisen und mit Zügen.

„Das Gelände ist super, um das Arbeiten im Bereich von Gleisen und an Zügen zu trainieren und die Lehrgangszeit wieder ins Gedächtnis zu rufen.“, erklärte Oliver Schweitzer Stadtbrandinspektor und Einsatzleiter der Übung während der Übungsnachbesprechung. Zusammen mit dem Verein des Feld- und Grubenbahnmuseums Fortuna konnte eine Übung für die Feuerwehr Solms ausgearbeitet werden. Diese Übung war aufwendig und sehr liebevoll gestaltet worden. Denn der Museumsverein stellte nicht nur seine Bahnen, den Gleisbereich und mehrere Waggons zur Verfügung, sondern ließ diese auch entgleisen und engagierte die Vereinsmitglieder als Schauspieler, um allen fünf Ortsteilen und der Solmser Feuerwehr-Rettungshundestaffel einen realistischen Einsatz darzustellen.

Das Szenario gestaltete sich anfangs schwer. Ein Personenzug ist auf Grund einer Weichenfehlstellung mit einem Güterzug, der Gefahrgut geladen hatte, kollidiert. Dadurch entgleiste der Güterzug und verlor seine gefährliche Ladung aus den Tankwagen. Doch das war nicht alles. Die Lok des Personenzuges geriet bei dem Zusammenstoß in Brand. Mehrere verletzte Personen mussten aus den dem Zug gerettet werden. Einige Passagiere liefen verängstigt in den Wald und verirrten sich in der Dunkelheit. Viele Aufgaben, die von den Brandschützern geordnet, koordiniert und abgearbeitet werden mussten. So ergaben sich einige Einsatzabschnitte, die die Löschgruppen einzeln bewältigen mussten. Mehrere Feuerwehrleute unter Atemschutz kümmerten sich um die Verletzten und retteten sie aus dem Gefahrenbereich. Andere Einsatzkräfte verlegten hunderte Meter Schläuche, damit die brennende Lok gelöscht werden konnte. Eine weitere Gruppe sorgte mit Generatoren und Scheinwerfern für den nötigen Durchblick in der Dunkelheit. Ebenso die hauseigene Solmser Rettungshundestaffel kam zum Einsatz. Für sie war der angrenzende Wald das Haupteinsatzgebiet. Denn dort saßen einige Verletztendarsteller, die durch die tierischen Spürnasen gefunden werden mussten. Vier Hunde und ihre Hundeführer suchten mehrere tausend Quadratmeter Wald ab. Die gefundenen Personen wurden von den Rettungshundeteams betreut und aus ihrer misslichen Lage gerettet.

Erschwert wurde diese Übung durch die vorherrschende Pandemielage. Nach den Übungsstopps zur Aufrechterhaltung des Einsatzbetriebs im Frühjahr und Sommer diesen Jahres, war dies die erste gemeinsame Übung aller Stadtteilfeuerwehren. Der Infektionsschutz durfte auch hier nicht außer Acht gelassen werden. So wurden die einzelnen örtlichen Löschgruppen in eigene Einsatzabschnitte eingeteilt, um eine mögliche Infektionsausbreitung in den Feuerwehren untereinander auszuschließen. Ebenso musste die Übung so gestaltet werden, dass die geltenden Sicherheitsabstände eingehalten werden konnten und Mund- und Nasenbedeckung getragen werden musste.

Für diese Übung wollen wir einen speziellen Dank an den Feld- und Grubenbahnmuseumsverein Fortuna aussprechen. Der Verein um den 1. Vorsitzenden Achim Schönberger hat mit John, Ilma, Frank, Dominic, Jerome, Paul Vincent, Jana und Patrick uns eine sehr schöne Übung dargeboten. Darüber hinaus habt ihr uns einen spannenden Einblick in euren Ehrenamt gegeben. Dafür vielen Dank!

Jedes Jahr denken sich mehrere Köpfe aus der Feuerwehr Solms Übungen aus, um den Ernstfall zu üben. Dabei stellen sie ihre Kameradinnen und Kameraden immer wieder vor Herausforderungen und Probleme, die mit Engagement und Kreativität gelöst werden müssen. Ebenso wird Wert auf Abwechslung gelegt. Letztes Jahr wurde erst Öl auf der Lahn beseitigt, dann wurde bei einer weiteren Übung ein Brand im Albshäuser Kinderheim simuliert. Dazu müssen die einzelnen Stadtteile wie ein Zahnrad ineinandergreifen. Damit dies funktioniert, wird mehrmals im Jahr gemeinsam trainiert.